Die Praxis der Zukunft: digital und nachhaltig!
Wie sieht die Zahnarztpraxis aus der Sicht der Nachhaltigkeit in Zukunft aus?
Die Zahnarztpraxis der Zukunft wird nachhaltiger und digitaler aufgestellt sein als bisher. Dies geht aber nur, wenn Kundschaft, Industrie und Handel dieses Ziel gemeinsam erreichen wollen.
Wir bieten hier die Digitalisierung als einen Teil-Lösungsansatz an. Denn wo digital gearbeitet wird, werden in der Regel Ressourcen gespart.
In unserer Akademie haben wir deshalb bereits das Thema e-learning, Webinare und Tutorials stark ausgebaut. Im Jahr 2021 konnten wir über 8.000 Teilnehmer:innen online schulen und so durch weniger Präsenzveranstaltungen dramatisch CO2 einsparen.
Generell bieten wir unserer Kundschaft mittlerweile als Alternative zum Vor-Ort-Termin für eine Schulung, Beratung und selbst im technischen Service an, Themen digital über Videotelefonie zu besprechen und Probleme so auf virtuellem Wege zu lösen.
Gerade im technischen Service konnten wir so im letzten Jahr über 1000 Einsätze einsparen, indem wir Kund:innen per Videotelefonie gezeigt haben, wie sie Kleinstreparaturen oder Notfälle selbst beheben können.
Verändert sich das Kaufverhalten der Kundschaft?
Wir vernehmen über die Feedback-Plattform auf unserer Website vermehrt den Wunsch nach mehr Produkten, die aufbereitet werden können und nicht weggeschmissen werden müssen.
Wirklich viel getan hat sich hier allerdings bisher noch nicht. Die Hersteller beschäftigen sich aber bereits intensiv mit der Thematik und wir sind zuversichtlich, dass in naher Zukunft mehr Produktalternativen ihren Weg auf den Markt finden.
Wir selbst sind im Bereich der Werbemittel bereits den Weg weg von der Plastiktüte über den Mehrwegbeutel hin zum Jutebeutel gegangen.
Aber es ist wichtig, in allen Bereichen entsprechend umzudenken und umzustellen. Das gilt für den Mehrwegtrinkbecher für den Kaffee to go genauso wie für den Mundspülbecher am Behandlungsstuhl.
Wir befürworten sehr, dass der Wunsch unserer Kundschaft nach Nachhaltigkeit stärker in den Vordergrund rückt. Dabei haben wir zukünftig auch immer mehr die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung der der UN (SDG) im Blick, die die UN 2015 für eine fairere und sicherere Welt sowie einen besseren Umweltschutz festgelegt hat. Wir orientieren uns an diesen globalen Zielen und versuchen sie in unserem Wirkbereich bestmöglich zu erreichen.
Verkauft GERL. bereits nachhaltige Dentalprodukte bzw. wird dies in Zukunft angestrebt?
Wir versuchen seit ca. zehn Jahren das Thema „Refitting“ von Geräten in den Köpfen unserer Kundschaft zu etablieren. Denn wir propagieren: manchmal ist es besser etwas zu reparieren als neu zu kaufen! Stand heute verkaufen wir bereits 20 % unserer Geräte gebraucht oder aufbereitet. Im Bereich der Verbrauchsmaterialien versuchen wir vorwiegend regionale Produkte anzubieten, also aus Deutschland oder zumindest aus Europa. Leider ist dies nicht immer ganz so einfach umsetzbar. Wir forcieren zudem den Verkauf CO2-neutraler und kompostierbarer Produkte und versuchen eine möglichst hohe Anzahl an Produkten in Mehrweg-Verpackungen oder zumindest wiederverwendbaren bzw. recyclebaren Verpackungen zu versenden.
Die entsprechenden Hinweise zu den Produkten bauen wir aktuell in unseren Shop ein, so dass unsere Kundschaft zukünftig danach filtern kann.
Bei der Zusammenarbeit konzentrieren wir uns auf Unternehmen, die das Ziel der Nachhaltigkeit gemeinsam mit uns fördern und umsetzen wollen. Deshalb legen wir zukünftig bei unseren Kooperationspartnern auch Wert auf eine Zertifizierung nach ISO 14001, besser auch nach ISO 50001, oder eine Listung im EMAS-Register. Aktuell läuft die Abfrage bei unseren Lieferanten dazu. Wir selbst und auch nahezu all‘ unsere Lieferanten betreiben schon jetzt ein aktives Umweltmanagement, das sich von extern prüfen lässt.