Effizient Strom sparen in Praxis und Labor

Steigende Energie-Preise, drohende Versorgungsengpässe und natürlich Klimaschutz – das alles sind gute Gründe, sich auch im beruflichen Umfeld mit dem Thema Strom sparen auseinanderzusetzen.

Um Sie als Praxis- und Laborbetreiber:innen dabei zu unterstützen, haben wir für Sie einige wichtige Handlungsempfehlungen und Hinweise erarbeitet, wie Sie in Ihrer Praxis oder Ihrem Labor mit verschiedenen Maßnahmen Energie einsparen können.

Bauliche Maßnahmen
Falls Sie gerade mit dem Gedanken einer Modernisierung spielen und den Grundriss Ihrer Räumlichkeiten verändern möchten, sollten Sie das Einsparpotenzial, das sich allein durch die räumliche Aufteilung ergibt, gleich mit bedenken.

Damit sich Ihre Praxis zum Beispiel auch an heißeren Sommertagen nicht unkontrolliert aufheizt, sollten Sie bei der Ausrichtung der Praxisfläche den Sonneneinfall berücksichtigen. Dann können Klimageräte optimal positioniert werden. Außerdem können Sie mit einer UV-Beschichtung von großen Fensterfronten sowie mit außenliegenden Markisen und Jalousien der Aufheizung der Räume entgegenwirken.

Innenraumdesign
Hätten Sie gedacht, dass auch die Farbgestaltung Ihrer Praxis, Einfluss auf den Energieverbrauch haben kann? Je nachdem, wie hell oder dunkel Sie Boden, Wand und Decke wählen, wird eine höhere oder geringere Beleuchtungsstärke in den Zimmern benötigt. Da Farben je nach Helligkeit, Licht unterschiedlich stark reflektieren. Ein Raum mit hellen Farben und stark reflektierenden Oberflächen kommt daher mit weniger starken Leuchtmitteln aus als ein dunkel gehaltener Raum, um die gleiche Helligkeit zu erzeugen.

Modernisierung der Geräte
Wollen Sie Geräte wie Kühlschrank, Klimaanlage oder Computer neu anschaffen, achten Sie auf eine hohe Energieeffizienzklasse. Um die Geräte miteinander vergleichen zu können, prüfen Sie, ob diese bereits die angepasste Klassifizierung tragen. Das aktuelle System hat die ehemaligen Kategorien „+“ und „-“ zugunsten der Kategorien „A“ bis „G“ abgeschafft. Im Gegensatz zur früheren Abstufung soll diese Einteilung nun langfristig gültig sein.

Beleuchtung
Setzen Sie bei Leuchtmitteln auf die Verwendung langlebiger und effizienter LEDs. Ein weiterer Grund LEDs zu verwenden ist, dass ab Mitte kommenden Jahres die Produktion zahlreicher Leuchtstofflampen verboten wird. Damit die LEDs ihre Beleuchtungsstärke automatisch an die aktuellen Lichtbedingungen anpassen, greifen Sie auf dimmbare Leuchtmittel mit integrierten Tageslichtsensoren zurück.

Eine weitere Möglichkeit, Licht intelligent zu steuern, ist der Einsatz von Präsenzmeldern oder Bewegungsmeldern. Während Präsenzmelder die Wärmestrahlung von Personen sowie Tageslicht erkennen und die Beleuchtung der betreffenden Räume dementsprechend regulieren, registrieren Bewegungsmelder grobe Bewegungen im Umfeld. Sie eignen sich besonders für Bereiche, die üblicherweise nur kurz betreten werden, wie zum Beispiel Sanitär- oder Abstellräume.

Eco-Modus oder Stand-by?
Die Stand-by-Funktion älterer Geräte frisst meist unnötig Strom. Wenn möglich, sollten Sie darauf verzichten und zum Beispiel Monitore während Ihrer Abwesenheit vom Schreibtisch selbst für kurze Zeit ausschalten.

Selbst wenn Laptops weitaus weniger Strom verbrauchen als Desktop-PCs, spielt bei der Anschaffung der Verbrauch nur eine untergeordnete Rolle, trotzdem lohnt sich auch hier das Vergleichen, wenn Sie in Labor oder Praxis Energie sparen wollen.

Der Eco-Modus von Thermodesinfektoren oder Sterilisatoren spart sowohl Wasser als auch Strom. Achten Sie besonders bei verbrauchsintensiven Aufbereitungsgeräten darauf, dass die Geräte stets voll beladen ist.  

Auch Untertischgeräte für Handwaschbecken können heutzutage mit einem verbrauchsärmeren Eco-Modus ausgestattet sein.

Heizen
Moderne Heizsysteme oder Heizkörper können über Zeitschaltuhren intelligent gesteuert werden, sodass ihre Heizleistung dem tatsächlichen Wärmebedarf entspricht. Schon die Reduzierung um ein Grad Celsius Raumtemperatur kann Energiekosten erheblich senken.

Sollten Sie sich entscheiden, alte Heizungspumpen durch moderne Systeme zu ersetzen, kann sich daraus ein Einsparpotenzial von bis zu 90 % ergeben.

Es rechnet sich auch, anstatt das Wasser am Wasserhahn händisch auf die gewünschte Temperatur zu mischen, den Durchlauferhitzer auf die Wunschtemperatur voreinzustellen. Eine Voreinstellung bietet sich zum Beispiel für die Waschbecken in den Patienten-WCs an.

Hauptschalter und Zykluszeiten
Achten Sie darauf, dass der Hauptschalter Ihrer Praxis außerhalb der Betriebszeiten ausgeschaltet ist. Und auch Kompressoren benötigen bekannterweise viel Strom. Stimmen Sie deren Leistungsstärke also auf den Verbrauch der Abnehmer ab. Um den Kompressor optimal und wirtschaftlich nutzen können, untersuchen Sie außerdem die Druckluftleitungen und Anschlüsse regelmäßig auf Schadstellen. Selbst kleinste Leckagen können dazu führen, dass der Luftdruck immer wieder abfällt und der Kompressor so ständig anspringt.

Um die Aufbereitung energetisch zu optimieren, sollten Sie Geräte wählen, die mit kurzen Zykluszeiten auskommen.

Für das Dentallabor gilt ebenso: je feiner beispielsweise die Brenntemperatur keramischer Öfen auf das verwendete Material eingestellt werden kann, desto einfacher lässt sich Strom sparen.

Fazit
Sie sehen: Mit diversen Maßnahmen lässt sich hier und da in Labor und Praxis insgesamt viel Strom einsparen. Das größte Einsparpotenzial ergibt sich jedoch immer dann, wenn es darum geht, Wasser oder Räume zu erhitzen. Möchten Sie auf Nummer sicher gehen, dass Sie Ihren Strom so effizient wie möglich nutzen, empfehlen wir Ihnen eine unabhängige Energieberatung, um Ihre ganz individuellen Einsparmöglichkeiten aufzudecken.

Sie wünschen sich Unterstützung bei der Planung einer energieeffizienten Praxis oder eines energieeffizienten Labors? Unsere Expert:innen unterstützen Sie gern von Anfang bis Ende bei Ihrem Projekt!

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