So werden Sie zur nachhaltigen Zahnarztpraxis
Die Menschen besinnen sich immer stärker auf einen bewussten Lebensstil. Gesundheitliche und ökologische Aspekte treten in den Fokus. Und auch in der Zahnmedizin ist dieser Trend angekommen. Immer mehr Patient:innen fragen aktiv nach biologischen Behandlungen nach und viele Praxisteams möchten auch von sich aus etwas im Sinne von Ganzheitlichkeit und Umweltbewusstsein verändern. Die nachhaltige Zahnmedizin ist mittlerweile absolut salonfähig geworden.
Wir zeigen Ihnen deshalb hier ein paar Punkte auf, wie auch Sie Ihre Zahnarztpraxis nachhaltiger gestalten können.
Ressourcenschonend arbeiten
Wie im privaten Haushalt ist der einfachste Weg zu mehr Nachhaltigkeit die Einsparung von Ressourcen. Damit sind unter anderem Strom und Wasser gemeint, die sich in der Praxis zum Beispiel durch verschiedene bauliche Veränderungen einsparen lassen. Nutzen Sie zum Beispiel Deckenleuchten mit Bewegungssensor oder wassersparende Spülsysteme und Armaturen im Sanitärbereich Ihrer Patient:innen und Mitarbeiter:innen.
Ein großes Einsparpotenzial an Ressourcen ergibt sich auch in Ihrer Praxisorganisation. Das Zauberwort lautet hier: „Papierlose Praxis“. Richten Sie in Ihrer Patientenverwaltung sowie in der Kommunikation mit Partnerlaboren oder anderen Praxen möglichst flächendeckend digitale Prozesse ein, um sich Briefpapier und Druckertinte zu sparen. Verzichten Sie außerdem bei der Bestellung von Dentalprodukten auf Rechnungsausdrucke (z. B. mit der GERL. E-Mail-Rechnung).
Ein weiterer nicht zu vernachlässigender Faktor der Nachhaltigkeit ist die ordnungsgemäße Entsorgung Ihrer Praxisabfälle. Dazu gehören einerseits die vorschriftsmäßige Trennung und Lagerung in der Praxis sowie die Beseitigung und Weiterverwertung durch zertifizierte Entsorgungsfachbetriebe. So können Sie das Risiko der Umweltkontamination mit Quecksilber oder anderen gefährlichen Stoffen, die in Ihrer Praxis anfallen, bestmöglich vermeiden.
Nicht zuletzt können Sie mit einer gut geplanten Materialwirtschaft zu mehr Ressourcenschonung beitragen. Haben Sie die Bestände Ihrer Praxis mitsamt der Lagerzeiten im Blick und bestellen Sie nur dann und nur so viel, wie Sie tatsächlich benötigen, um unnötige Abfälle zu vermeiden. Lösen Sie Bestellungen außerdem immer möglichst bei einem Anbieter gesammelt aus, um durch die Zusammenlegung von Lieferungen Verpackungsmaterial sowie CO2-Emissionen, die beim Transport entstehen, zu sparen.
Nachhaltige Materialien in der Behandlung
Neben der Praxisorganisation ergeben sich natürlich auch im Rahmen von Diagnostik und Behandlung Möglichkeiten für mehr Nachhaltigkeit. Das beginnt bei den Verbrauchsmaterialien und führt bis zum digitalen Röntgen und Intraoralscan. Denn die neuen digitalen Technologien eröffnen Ihnen auch hier ein großes Potenzial für eine umweltschonende Zahnmedizin. Umweltschädliche Röntgenchemikalien und überflüssige Abformreste gehören damit der Vergangenheit an.
Ersetzen Sie außerdem, wo immer möglich, Plastikprodukte durch wiederaufbereitbare Produkte oder Alternativen aus recyclebaren Materialien (z. B. Mundspülbecher aus Pappe). Nutzen Sie umweltfreundliche und niedrig-chemische Reinigungs- und Desinfektionsmittel und kehren Sie dem Füllungsmaterial Amalgam den Rücken.
Besonders in der Prophylaxe eröffnen sich Ihnen vielfältige Wege zu einer bewussteren Zahnmedizin: Bereits heute gibt es beispielsweise Polierpasten aus natürlichen und teilweise veganen Inhaltsstoffen, die auf Mikroplastik und andere bedenkliche Bestandteile komplett verzichten. Und auch der Markt der biologischen und nachhaltigen Mundhygieneartikel boomt. Zeigen Sie Ihren Patient:innen bei der Mundhygieneberatung auf, wie sich mithilfe von Bambuszahnbürste und natürlicher Zahnpasta die häusliche Zahnpflege nachhaltiger gestalten lässt.
Nachhaltigkeit trotz Hygienerichtlinien
Im direkten Patientenkontakt ist aus Hygienegründen oftmals Einmalprodukten der Vorzug zu geben. Dennoch haben Sie einen gewissen Spielraum: Entscheiden Sie sich bei Handschuhen, Verpackungen oder Verschleißteilen bewusst für weniger bedenkliche Materialien. Achten Sie beispielsweise auf den Unterschied von Polyethylen (PE) und Polyvinylchlorid (PVC). PVC enthält gesundheits- und umweltschädliche Weichmacher, die negative Auswirkungen auf Mensch und Umwelt haben können. Zudem entstehen bei der Verbrennung von PVC-Abfällen giftige Gase. Das weichmacherfreie Polyethylen hingegen ist für die Gesundheit weitaus weniger bedenklich und kann umweltschonender entsorgt werden, weil bei seiner Verbrennung keine giftigen Nebenprodukte freigesetzt werden.
Wenn Sie nur einige dieser Punkte im Praxisalltag bewusst umsetzen, können Sie bereits einen wertvollen Beitrag zum Erhalt unseres Planeten leisten. Wir unterstützen Sie gern dabei.
Suchen Sie nach nachhaltigen Produkten, die Sie in Ihrer Behandlung einsetzen können? In unserer Kategorie „Nachhaltige Produkte“ im GERL.-Shop werden Ihnen sämtliche Artikel angezeigt, die den Kriterien der Nachhaltigkeit entsprechen.